In den Basismodulen erfolgt die Auseinandersetzung mit obligatorischem Grundlagenwissen. Hierzu gehören Grundfragen der Allgemeinen Heilpädagogik, der Entwicklungspsychologie und -psychopathologie, der Erziehungswissenschaft und der Sprachentwicklung sowie eine Einführung in Forschungsmethoden.
Im Basismodul 1 erhalten die Studierenden einen Hintergrund in pädagogischen Grundfragen sowie einen Überblick über die Systematik der Erziehungswissenschaft. Basismodul 2 zielt darauf, ein Grundverständnis des Zusammenhangs von Theoriebildung und Methodik zu vermitteln. Ziel des Basismoduls 3 ist es, einen Überblick über zentrale Prozesse in pädagogischen Handlungsfeldern im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktionalität zu erlangen. Im Basismodul 4 setzen sich die Studierenden mit aktuellen heilpädagogischen Grundlagen auf der Basis historischer Kontexte auseinander. Dabei erwerben die Studierenden die Kompetenz, aktuelle Fragen zur Inklusion hinsichtlich der Bedeutung für das eigene Handeln im Arbeitsbereich der Frühförderung zu beurteilen. Die Basismodule 5 und 6 schaffen Voraussetzungen für die Erkennung und Bewertung von altersentsprechenden und altersspezifischen sprachlichen, kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklungsverläufen und daraus abzuleitenden Fördermaßnahmen. Einen weiteren Aspekt stellt der kindliche Erst- und Zweitspracherwerb dar.
Eine tiefer gehende Beschäftigung mit den relevanten Themenbereichen der Frühförderung erfolgt im Rahmen der Aufbaumodule. Durch die Belegung der obligatorischen Veranstaltungen in den Aufbaumodulen 1 bis 7 zu den Themen ‚Bildungstheorien, Historische Bildungsforschung, Pädagogische Anthropologie‘, ‚Erziehung und Bildung unter den Bedingungen der Diversität‘, ;Erziehung und Bildung unter den Bedingungen der Heterogenität‘, ‚Lehren, Lernen, und Beraten in außerschulischen Kontexten‘, ,Entwicklungsbezogene Bereiche der pädagogischen Frühförderung', ‚Diagnostik und Intervention‘, ‚Pädagogische Frühförderung‘ und ‚Beratung in den Institutionen der Frühförderung‘ findet eine erste Schwerpunktsetzung und Vertiefung statt. Den Grundprinzipien der (heil)pädagogischen Frühförderung folgend, erwerben die Studierenden Kompetenzen in der Diagnostik, der Interventionsplanung, der Theorie und Praxis (heil)pädagogischer Frühförderung in allen Entwicklungsbereichen sowie der Zusammenarbeit mit den Familien, weiteren beteiligten Institutionen und Berufsgruppen. Aufgrund der Familienorientierung in der (heil)pädagogischen Frühförderung gewinnen die Studierenden auch in die Diagnosevermittlung und Interventionsberatung einen vertiefenden Einblick.
Das Studienfach ist im BA durch die vertiefenden Schwerpunktmodule bewusst breit angelegt. Insgesamt werden die Schwerpunktmodule in einem Umfang von 24 Leistungspunkten studiert. Pro Anteilsfach (Erziehungswissenschaft bzw. heilpädagogische Frühförderung) erbringen die Studierenden jeweils 12 Leistungspunkte. Diese können in den folgenden Varianten erbracht werden:
Variante 1: ein Schwerpunktmodul im Umfang von 12 LP in einem Anteilsfach, zwei Schwerpunktmodule im Umfang von 6 LP im anderen Anteilsfach
Variante 2: je ein Schwerpunktmodul im Umfang von 12 LP pro Anteilsfach
Die Schwerpunkte fokussieren unterschiedliche Akzente der (heil)pädagogischen Frühförderung und bilden für die Studierenden die Möglichkeit der vertieften Auseinandersetzung mit selbstgewählten Studieninhalten. Auf diese Weise sollen heilpädagogische und erziehungswissenschaftliche Zugänge in die (heil)pädagogische Frühförderpraxis transferiert bzw. die Zusammenarbeit mit Institutionen grundgelegt werden. Zum einen dient die individuelle Schwerpunktsetzung der persönlichen beruflichen Profilbildung und zum anderen werden die Studierenden zum Einstieg in interdisziplinär ausgerichtete Arbeitsfelder der Frühförderung befähigt. Durch die Auseinandersetzung mit dem aktuellen fachwissenschaftlichen Forschungsstand wird die kritische Reflexionsfähigkeit und somit die Basis für eine selbstständig fachbezogene Zugangsweise geschaffen. Diese bildet die Voraussetzung für professionelles Handeln in Tätigkeitsfeldern der Frühförderung.