Voraussetzung für den Zugang zum Masterstudiengang Gender & Queer Studies sind ein abgeschlossenes Bachelorstudium und ausgewiesene erste Kenntnisse der Gender und/oder Queer Studies, die im Umfang von mindestens 12 Leistungspunkten nachzuweisen sind. Die Einschreibung ist jeweils zum Wintersemester an der Universität zu Köln möglich. An der Technischen Hochschule Köln erfolgt eine Einschreibungals Zweithörer*in. Das Vollzeit-Studium ist mit einem Arbeitsaufwand von insgesamt 120 Leistungspunkten bemessen, was einer Regelstudiendauer von vier Semestern entspricht. Das Studium wird mit einer schriftlichen Masterarbeit abgeschlossen.
Ziel des Studiengangs ist es, „Geschlecht“ und „Sexualität“ als zentrale wirklichkeits-generierende und -strukturierende Kategorien zu verstehen und ihre Bedeutung für gesellschaftlich relevante Felder wie Wissenschaft, Politik und Kultur zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Hierzu erwerben die Studierenden Kenntnisse über das Verhältnis von „Geschlecht“ und „Sexualität“ zu anderen sozialen Kategorien wie Klasse, Ethnizität, Nationalität, Alter, Religion oder Disability. Sie können diese Zusammenhänge reflexiv analysieren und (selbst-)kritisch bewerten, um so eigenständige Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln, die sich nicht zuletzt als unzureichende Teilhabechancen an gesellschaftlich relevanten Ressourcen fassen lassen.
Gender und Queer Studies reflektieren kritisch auf die Bedeutung von Macht und Herrschaft für die Genese und Stabilisierung von Geschlechter- und Begehrensregimen. Damit lernen Studierende des Masterstudiengangs Gender & Queer Studies, einen Zugang zu gesellschaftlich unhinterfragten Selbstverständlichkeiten zu gewinnen und die Verschleierung von Machtverhältnissen offen zu legen. Durch die hohe Relevanz von interaktiven und diskursiven Lehr-Lern-Formaten werden die Studierenden auch mit den eigenen Selbstverständlichkeiten konfrontiert, die ihnen im Studium reflexiv zugänglich werden. So kann „das Normale“ von ihnen analysiert und bewertet werden, um z.B. Beratungsangebote für Personengruppen zu entwickeln, die von kontextspezifischen Normalitäten ausgeschlossen sind. Zugleich erlangen die Studierenden des Masters Gender & Queer Studies Kompetenzen zur Analyse von Widerstandspotenzialen und Subversions- und Beteiligungsstrategien subalterner Gruppierungen, die sich den Wirkmechanismen von Normalitäten entziehen.
Die interdisziplinäre Perspektive der Gender und Queer Studies wird im Masterstudiengang mit einer Vielfalt an disziplinär verorteten Themenschwerpunkten in Beziehung gesetzt. Auf diese Weise bauen die Studierenden systematisch die für Forschungs- und Berufshandeln wichtige Fähigkeit zur Integration von Wissen sowie die nicht minder bedeutsame (soziale) Vermittlungs-, Übersetzungs- und Dialogfähigkeit auf. Das Studium eröffnet den Studierenden Räume für gemeinsame (Selbst-)Reflexion, wodurch sie lernen, das Irritationspotenzial interdisziplinärer Zusammenarbeit als eine Innovationsressource zu verstehen und einzusetzen. In begleiteten Selbstlernprozessen befähigen sie sich, (gesellschaftliche) Entwicklungsprozesse zu hinterfragen und Möglichkeiten neuen bzw. anderen Denkens und Handelns zu eröffnen. Diese Kompetenz können die Studierenden in ihrem eigenen Studienprojekt konkret erproben und zusammen mit den bereits erworbenen Forschungs-, Methoden- und Selbstkompetenzen in der Masterarbeit einsetzen.